RASIERTIPPS FÜR EMPFINDLICHE HAUT

Der Griff zum Rasierer ist zweifellos schwierig, wenn die Haut in Form von Hautausschlägen, Rötungen oder eingewachsenen Haaren protestieren will. Aber es gibt Hilfe, und mit den richtigen Hilfsmitteln und Techniken ist nichts unmöglich. Hier sind einige Tipps für den Weg dorthin.

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Empfindliche Haut kann viele Ursachen und Erscheinungsformen haben - viele Betroffene verzichten auf die Rasur und greifen stattdessen zum Rasierapparat. Das ist nicht verwunderlich, denn die Rasur ist für die Gesichtshaut ein austrocknender und belastender Vorgang. Nicht selten ist Trockenheit ein Faktor, der mit empfindlicher Haut wie Lehm und Langstroh in Verbindung gebracht wird, ein anderer ist Reibungsempfindlichkeit. Manche, wie z. B. viele Rothaarige, haben eine Haut, die eine übermäßig reizende Behandlung grundsätzlich nicht verträgt. Es ist jedoch ein Irrtum zu glauben, dass eine Rasur unter solchen Umständen völlig ausgeschlossen ist, zumindest für die große Mehrheit. Manchmal reicht es aus, die Rasierwerkzeuge zu wechseln, aber es ist nicht ungewöhnlich, dass es auf dem Markt Produkte gibt, ob Pre-Shave, Lather oder After-Shave, die das Problem lindern oder sogar heilen.

HAKENWERKZEUGE

Ein Hauptschuldiger an dem Drama ist oft der moderne Mehrklingen-Rasierer vom Typ Gillette oder ähnlicher Bauart, der für die meisten Menschen seit der Jugend und bis weit ins Erwachsenenalter hinein der Standard-Rasierer ist. Schon hier liegt oft die Wurzel des Übels, denn ein Mehrklingenkopf mit drei oder mehr eng beieinander liegenden Klingen erzeugt viel Reibung - und gerade die Reibung ist es, die der Haut zu schaffen macht. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens sind die Klingen so geschliffen, dass sie nicht nahe genug an die Haut herankommen - dadurch entsteht ein Bewegungseffekt, der reizt - und zweitens vervielfacht die Anzahl der eng beieinander liegenden Klingen den Schaden. Das Ergebnis ist also eine erhebliche Belastung der Haut, die noch dadurch verschlimmert wird, dass man wegen des schlechteren Eindringens der Klingen gerne in verschiedene Richtungen reißt und zieht - oft mehrmals an der gleichen Stelle. Kurzum, dies ist keine Behandlung, die eine ohnehin empfindliche Haut zu schätzen weiß. Außerdem schützen viele Multileaf-Anwender ihre Haut nur durch Auftragen eines gewöhnlichen Schaums aus der Sprühdose, dessen dünne Konsistenz die Hautoberfläche kaum ausreichend schützt.

Die Lösung dafür ist stattdessen ein traditioneller Sicherheitsrasierer, dessen scharfe Doppelklinge ganz anders geschliffen ist und viel näher an die Haut herankommt. Die entstehende Reibung ist dann auch viel geringer (und damit auch die Reizung), da Sie so wenig Druck wie möglich ausüben sollten. Es gilt die Regel, dass man mit möglichst wenigen Durchgängen und möglichst wenig Druck arbeitet und trotzdem so sauber rasiert ist wie möglich. Die Haut fühlt sich besser an und Sie erhalten ein effektiveres Rasurergebnis.

Bereits hier können Sie einen guten Anfang machen, und für die meisten Leute ist ein Sicherheitshobel mit einem Standardkopf (geschlossener Kamm) wie der 34C oder 38C von Merkur (mit kurzem bzw. langem Griff) oder einer der Hobel von Sailor eine gute Wahl.

Es gibt aber auch spezielle Modelle, die besonders für empfindliche Haut geeignet sind, wie der so genannte Schräghobel, ein geniales Patent aus dem frühen 20. Jahrhundert mit einem seltsam verdrehten Kopf. Der Schräghobel wird in der Regel mit einem gewöhnlichen geschlossenen Kamm wie dem deutschen Merkur geliefert, funktioniert aber ansonsten anders. Durch die verdrehte Form des Schräghobels wird das Haar in einem ganz anderen Winkel als bei anderen Hobeln abgeschnitten, so dass die Klinge viel näher an der Haut liegt und keinerlei Reibung entsteht - daher ist er erstaunlich sanft zur Haut. Anfänger sollten jedoch vor diesem Design gewarnt werden: Da die Klingen so extrem nah an der Haut sind, kann man als Anfänger leicht einnicken, da man die Klingen nicht spürt. Hat man sich aber erst einmal an das Gefühl gewöhnt, ist es ein Segen für empfindliche Haut - zumal es auch automatisch besonders leicht für die Hand ist. Sie müssen sich keine Gedanken über den Winkel machen - das übernimmt er und Sie arbeiten mit der gleichen Technik wie immer. Sowohl mit kurzem als auch mit langem Griff erhältlich.

TECHNIK

Viele Leute dramatisieren den Sicherheitsrasierer aufgrund seines schlechten Rufs übermäßig, aber wenn man sich nur bewusst ist, dass man nicht drängeln sollte, wird man schnell feststellen, dass sich einige ziemlich übertriebene, böse Mythen um diese praktischen Werkzeuge ranken. Viele Menschen, die moderne Mehrklingenrasierer benutzen, stellen schon früh fest, dass eine Rasur gegen den Strich oft unmöglich ist (und das Dilemma dabei ist oft, dass dies leider erforderlich ist, wenn man mit diesen Geräten sauber rasiert sein will) - die Haut wird einfach zu sehr strapaziert, nicht zuletzt an einer so kritischen Stelle wie dem Hals. Viele Menschen haben daher gelernt, dass eine Rasur gegen den Strich "falsch" oder schlecht ist.

Mit einem Sicherheitsrasierer, der nur wenig Reibung erzeugt und die Haut leicht berührt, können sich die meisten Menschen jedoch ohne größere Probleme sowohl mit als auch gegen den Strich rasieren. Es gibt jedoch einige wenige Fälle, in denen eine Rasur gegen den Strich mit keinem Werkzeug möglich ist, vor allem bei Haut mit oberflächlichen Blutgefäßen und einer Neigung zu Rissen, aber das sind in der Regel die unglücklichen Ausnahmen. Ein Trost ist, dass man mit einem Sicherheitsrasierer immer noch viel sauberer rasiert als mit einem modernen Mehrklingenrasierer, so dass das Fahren mit Haaren immer noch für ein gutes und sauberes Ergebnis ausreicht.

Rasierklinge

Der Vorteil der so genannten Doppelklingen-Sicherheitshobel ist, dass sie alle den gleichen Griff haben und auf alle Hobel passen - der einzige Unterschied zwischen den Marken ist die Schärfe und manchmal die Dicke (letzteres ist für die meisten Menschen weniger wichtig und ist Geschmackssache). Die Grundregel für alle Sicherheitsrasierer lautet, dass die Klinge so scharf wie möglich sein sollte, denn man darf einfach nicht in Versuchung kommen, zu schieben. Das gilt vor allem für Menschen mit empfindlicher Haut - und zwar deshalb, weil es selten die Schärfe ist, die schädlich ist, sondern ... ja, die Reibung. Wenn Sie sehr empfindliche Haut oder nicht den stärksten Bartwuchs der Welt haben, müssen Sie vielleicht nicht mit der japanischen Feder aufs Ganze gehen, aber zumindest der Derby Extra oder der etwas dickere Derby Black Premium sollten für die meisten Menschen geeignet sein. Vermeiden Sie zu schöne Blätter!

VOR DER RASUR, RASIERSCHAUM UND NACH DER RASUR

Ein guter Tipp für schwierige, gereizte Haut ist es, sie vor der Rasur mit einem Pre-Shave vorzubereiten. Viele machen es wie die traditionellen Barbiere und verwenden ein Rasieröl, das eine zusätzliche Schutzschicht bildet und die Gleitfähigkeit verbessert, so dass das Werkzeug leichter von alleine arbeitet. Eine sehr gute Alternative ist ansonsten die clevere Pre-Shave-Creme von Proraso und hier empfehlen wir vor allem die "Weiße" mit grünem Tee und Hafermilch - beides besonders pflegende Inhaltsstoffe, die hier kombiniert werden. Noch dazu mit einem frischen, sauberen Duft ohne viel Parfüm. Diese bietet durch ihre pastellartige Textur eine perfekte Barriere und ist zudem reichhaltig: eine sehr dünne Schicht auf die warme, feuchte Haut auftragen und vor dem Auftragen des Rasierschaums ein bis zwei Minuten einwirken lassen - das Pre-Shave nicht abspülen!

Dann kommen wir zum Rasierschaum. Die Verwendung von Rasierschaum aus der Dose ist bei empfindlicher Haut kaum zu empfehlen, hier kommt Rasiercreme oder Rasierseife zum Einsatz - beide liefern einen reichhaltigen und vollmundigen Schaum, der wirklich schützt und mit warmem Wasser aufgetragen wird (bei der Rasierseife ist ein Rasierpinsel notwendig, um den Schaum auftragen zu können, während die Rasiercreme auch mit den Fingern aufgeschäumt werden kann).

Wie sieht es nach der Rasur aus? In der Regel bedeutet empfindliche Haut automatisch auch trockene Haut, und da die Rasur an sich schon austrocknend ist, ist es absolut empfehlenswert, danach ein sogenanntes After Shave zu verwenden, um die Haut zu beruhigen und mit Feuchtigkeit zu versorgen. (Vermeiden Sie After Shave Lotion/Splash mit Alkohol!) Es gibt mehrere gute After Shave Balsame in Cremeform für empfindliche Haut, wie z.B. Proraso's white Sensitive Green Tea (mit dem gleichen Inhalt wie das oben erwähnte Pre-Shave) oder das mit Aloe Vera, aber ein Tipp für diejenigen mit ernsteren Hautproblemen ist Benjamin Barber's bright Post Shave Gel mit Salicylsäure und extra pflegenden Inhaltsstoffen, das besonders effektiv gegen Rasierpickel, Irritationen und sogar eingewachsene Haare ist.

TIPPS! Bei eingewachsenen Haaren kann auch die regelmäßige Anwendung eines Peelings an einigen Tagen in der Woche empfohlen werden, um überschüssigen Talg und abgestorbene Hautreste zu entfernen - Faktoren, die oft die Ursache für eingewachsene Haare sind.

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